Kooperatives eLearning bietet die Möglichkeit, komplexe Situationen zu thematisieren und interaktiv zu bearbeiten, TEOS-Online-Kurse bilden die Komplexität von Entwicklungsprozessen im System Schule ab.
Die Aufgaben der Module bieten ein Gerüst, um dieses vielschichtige System in einzelne Teilbereiche aufzugliedern, es analysier- und handhabbar zu machen. Es werden Instrumente zur Verfügung gestellt und mit ihnen gearbeitet, um Teilaspekte wie z.B. die Informations- und Kommunikationsstrukturen, die Bedeutung von System-Umwelten oder die Planungsabläufe in Entwicklungsprojekten zu beleuchten und nachvollziehbar zu machen. Dieses Zerlegen in einzelne Problemfelder ermöglicht einen aktiven und konstruktiven Umgang mit den potenziellen und realen Schwierigkeiten in einem Entwicklungsvorhaben. Komplexität wird so bearbeitbar und darüber hinaus auch nutzbar, wenn die Potenziale erkannt werden können.
Die Aufgabenstellungen der TEOS-Online-Module werden dieser Vielschichtigkeit durch das umfassende Ansprechen eines Themenfeldes gerecht. Die einzelnen TeilnehmerInnen bzw. das Team können dann entsprechend den konkreten Anforderungen der spezifischen Schule Schwerpunkte in der Aufgabenbearbeitung setzen. Ganz abgesehen von der Chance, Best-Practice-Modelle kennen zu lernen, führt besonders die Erkenntnis, dass es zu besonders schwierigen Problemen bereits sehr ähnliche Erfahrungen aus anderen Schulen gibt, immer wieder zu einer merklichen Entspannung und zu neuer Motivation.
Auch der Kurs selbst entwickelt sich zu einem komplexen, dynamischen System. Durch die Arbeit an den Schulen alleine oder in einem Team und die schulübergreifende Auseinandersetzung auf der Plattform, das Einbringen unterschiedlicher Perspektiven der FunktionsträgerInnen und VertreterInnen verschiedener Hierarchieebenen sowie durch die variierende Schwerpunktsetzung der einzelnen Schulstandorte entsteht ein großer Pool an Wissen, praktischem Know-how und Standpunkten, den es mit Unterstützung des Staffs möglichst gut zu nützen gilt.
Kombination komplexer Aufgabenstellungen aus dem Modul „Kommunikation in Veränderungsprozessen“
In diesem Modul waren die TeilnehmerInnen aufgefordert, sich mit der Kommunikation an ihrer Schule auseinander zu setzen und Fragen nachzugehen wie „Wie wird kommuniziert?“, „Was sind Kommunikationsanlässe?“, „In welchen Situationen findet welche Art der Kommunikation statt?“. Diese Fragen sollten zunächst alleine durchdacht werden, dann mit den KursteilnehmerInnen aus der eigenen Schule und schließlich mit den nicht am Kurs teilnehmenden KollegInnen der Schule. Die jeweiligen Ergebnisse sollten verglichen werden.
Ergänzt wurde diese Aufgabe mit den Fragen „In welcher Struktur und in welcher Form kommt die Schule zu wesentlichen Entscheidungen?“ und „Welche (unausgesprochenen) Regeln sind an der jeweiligen Schule wirksam?“.
Die Teilnahme einer Schule an diesem Kurs war nur möglich, wenn die Schulleiterin bzw. der Schulleiter und mindestens zwei LehrerInnen teilnahmen. Diese Personen wurden als PromotorInnen des ins Auge gefassten Entwicklungsprojektes angesprochen.
In der Phase 1 des Kurses erwarben sie das Basiswissen zur Initiierung und Umsetzung des Vorhabens und stellten das Einvernehmen mit den AuftraggeberInnen im Normalfall den DirektorInnen her. Aufgabe der PromotorInnen war es, ein Projektteam zu installieren, das dann das eigentliche Projekt durchführte.
Die Phase 2 des TEOS-Online-Kurses begleitete die jeweiligen Projektteams die von zwei bis vier SprecherInnen im Online-Kurs vertreten wurden in ihrer weiteren Arbeit.
Die DirektorInnen bearbeiteten eigene Fragen und Aufgabenstellungen, die ihre besondere Rolle als AuftraggeberInnen thematisierten, wobei durch die Art der Aufgaben auch ein regelmäßiger Austausch zwischen den beiden Gruppen sichergestellt wurde (Interviews, Stellungnahme und Feedback zu Beiträgen aus der jeweils anderen Gruppe etc.).
„Meine Lieblingsmodule waren ,Den Wandel gestalten‘ und ,Team- und Organisationsstrukturen‘. Bei ersterem sind mir so richtig ,einige Lichter aufgegangen‘, als ich über die Expertenorganisationen gelesen habe, und im anderen Modul waren die Bereiche der Teams und Rollenbilder ganz wichtig für mich (auch zum Weitergeben).“
„Gedanken / Erfahrungen zur Kommunikationswoche:
Diese Woche war echt spannend für mich! Durch das Herstellen der PowerPoint-Folie war ich gezwungen, mich sehr genau mit den Beziehungen und dem Kommunikationsfluss an unserer Schule auseinander zu setzen. Zuerst habe ich die Punkte (Kolleglnnen) ziemlich unbewusst auf die Fläche gesetzt. Erst beim Betrachten und Hinterfragen der Grafik ist mir die eine oder andere Konstellation, die ich bisher nicht richtig wahrgenommen habe (oder wahrnehmen wollte), aufgefallen und wie eine Lawine, die ins Rollen gebracht wurde, stolperte ich an unserer Schule und auch privat über eine ,Kommunikationsfalle‘ nach der anderen. Mir ist sowohl dadurch, als auch durch die ,Taxifahrt‘ einiges bewusster geworden.“